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Maturakurs
Über die Lektion

👀 Das Wichtigste auf einen Blick: 

Sofort gewährte Rabatte:
– werden sofort bei Vertragsabschluss gewährt
– werden nicht verbucht 
– es wird nur der um den Rabatt verminderte Betrag erfasst und auch die USt wird von diesem Betrag berechnet 

Nachträglich gewährte Rabatte:
– werden nach Vertragsabschluss gewährt
– werden verbucht 
– Käufer bekommt von Verkäufer eine Gutschrift für Rabatt, diese Gutschift ist die Buchungsgrundlage (S)

Nachträgliche gewährten Rabatt vom Lieferanten verbuchen:
33…Lieferantenkonto / 5000 HW-Einsatz ; 2500 VSt

Nachträglich gewährten Rabatt an Kunden verbuchen:
4400 Erlösberichtigung ; 3500 USt / 20…Kundenkonto

Aufpassen:
Gibt es Erlöse mit unterschiedlichen Steuersätzen, sind auch unterschiedliche Erlösberichtigungskonten einzurichten. 4400 Erlösberichtigungen 20%, 4401 Erlösberichtigungen 10%,…

🕺 Schau dir auch den Schummelzettel unter „Übungsdateien“ an!

Transkript

Mengenrabatt, Schlussverkauf, Treuerabatt, Mängelrabatt. Es gibt viele verschiedene Anlässe für Rabatte. Aus buchhalterischer Sicht sind diese aber unwichtig. Man unterscheidet nur zwischen zwei Arten sofort gewährten Rabatten und nachträglich gewährten Rabatten. Was sofort und nachträglich gewährte Rabatte unterscheidet und wie diese verbucht werden, schauen wir uns jetzt an.

Für die Verbuchung von Rabatten ist also nicht der Rabattanlass, sondern der Zeitpunkt der Gewährung entscheidend. Rabatte, die bereits mit Vertragsabschluss gewährt werden, sind anders zu behandeln als Rabatte, die erst zu einem späteren Zeitpunkt gewährt werden. Starten wir mit sofort gewährten Rabatten. Das sind Preisnachlässe, die schon bei Vertragsabschluss gewährt werden. Der Rabatt wird schon auf dem Beleg ausgewiesen.

Ein sofort gewährter Rabatt darf nicht separat gebucht werden. Die Einkaufs- bzw. Verkaufsbuchung ist gleich mit dem um den Rabatt reduzierten Betrag zu verbuchen. Und auch die Umsatzsteuer wird von dem reduzierten Betrag berechnet.

Schauen wir zum Beispiel an, wie es in Ihnen Möbelgeschäft und feiern unser fünf jähriges Jubiläum. Deshalb gewähren wir einen Sonderrabatt von 20 % auf alle Stühle. Ein Kunde kauft einen Stuhl, welche regulär 600 € netto kostet und er bezahlt bar. Buchungsdatum ist der 06.05. Wir haben den Kassabeleg Nummer 25 und verbucht wird ein normaler Wareneinkauf mit 2700 Kassa an 4000 Handelswarenerlöse mit 3500 Umsatzsteuer im Haben. Die Gewinnauswirkung ist aufgrund des Erlöses positiv.

Schauen wir uns jetzt die Beträge an. Der Stuhl kostet regulär 600 € netto. Das heißt, wir müssen von diesem Betrag die 20 % Sonderrabatt abziehen. Das ergibt 480 €. Und das ist unser tatsächlicher Erlös nachdem wir den Rabatt abgezogen haben. Von diesen 480 € weg können wir jetzt auch die Umsatzsteuer berechnen, indem wir durch 100 dividieren und mal 20 rechnen bzw verkürzt gerechnet mal 0,2. Das ergibt dann 96 € Umsatzsteuer. Der rabattierte Bruttobetrag beträgt also 576 €.

Schauen wir uns als nächstes nachträglich gewährte Rabatte an. Mit nachträglich ist nach Vertragsabschluss gemeint. In diesem Fall ist der Wareneinkauf bzw -verkauf bereits verbucht. Durch den nachträglich gewährten Rabatt müssen jetzt aber die verbuchten Beträge korrigiert werden. Buchungsgrundlage ist die Gutschrift und die Gutschrift ist ein sonstiger Beleg.

Schauen wir uns zuerst den nachträglich gewährten Rabatt von Lieferanten an. Um diesen nachträglich gewährten Rabatt zu verbuchen, müssen wir die ursprüngliche Wareneinkaufsbuchung umdrehen. Verbucht wird der zu viel gezahlte Betrag, also der uns nachträglich gewährte Rabatt. Buchungsgrundlage ist die Gutschrift vom Lieferanten. Der Buchungssatz lautet das Lieferantenkonto im Soll an 5000 Handelswareneinsatz mit 2500 Vorsteuer im Haben. Die Gewinnauswirkung ist positiv da ein Aufwandskonto im Haben bebucht wird.

Hätten wir beispielsweise eine ursprüngliche Wareneinkaufsbuchung von 600 € brutto und bekommen jetzt einen nachträglich Rabatt von 10 %. Dann verbuchen wir diesen nachträglichen Rabatt mit 60 € auf dem Lieferantenkonto im Soll, 50 € auf dem Handelswareneinsatzkonto und 10 € auf dem Vorsteuerkonto im Haben.

Bei einem nachträglich gewährten Rabatt an den Kunden ist etwas anderes vorzugehen. Hier wird zwar auch die ursprüngliche Warenverkaufsbuchung umgedreht, nur wird statt auf das Konto 4000 Handelswarenerlöse auf das Konto 4400 Erlösberichtigungen gebucht, verbucht wird auch hier der zu viel erhaltene Betrag, also der von uns gewährte Rabatt. Buchungsgrundlage ist die Gutschrift an den Kunden und diese Gutschrift ist ein sonstiger Beleg. Der Buchungssatz für nachträglich gewährte Rabatte an Kunden lautet somit 4400 Erlösberichtigungen mit 3500 Umsatzsteuer an das Kundenkonto im Haben. Die Gewinnauswirkung ist negativ, da ein Erlöskonto im Soll bebucht wird.

Hatten wir eine ursprüngliche Warenverkaufsbuchung von 900 € brutto und gewähren jetzt einen nachträglichen Rabatt von 20 %. Dann verbuchen wir diesen nachträglichen Rabatt mit 180 € auf dem Kundenkonto im Haben, 150 € auf dem Erlösberichtigungskonto und 30 € auf dem Umsatzsteuerkonto im Soll. Wenn ein Unternehmen Umsätze mit unterschiedlichen Steuersätzen hat, muss es passend zu den Handelswarenerlöskonten auch mehrere Erlösberichtigungskonten einrichten, also zum Beispiel 4400 Erlösberichtigung 20 % 4401 Erlösberichtigung 10 %, und so weiter

Übungsdateien
1_Wareneinkäufe und Warenverkäufe Schummelzettel.pdf
Größe: 290,09 kB
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